Trau schau wem.

Es geht um alles oder nichts. Zu keiner Zeit wurden wir von so vielen kontroversen Stimmungen heimgesucht. Die Lager der Meinungsmacher sind tief zerstritten. Wem soll man noch glauben? Alles bewegt sich in einem ständigen Auf und Ab. In einem Karussell erkennt man noch wo es lang geht. Im wirklichen Leben muss man sich ständig fragen: Wo stehe ich? Was ist mein Ziel? Was heute noch greifbar ist, kann schon morgen im Nebel obskurer Behauptungen verschwinden. Der Begriff „Alternative Fakten“ wird zur Gefahr, für die ungefilterte Meinungsbildung missbraucht zu werden. Man muss erkennen, dass dieser Begriff lediglich dazu dient, eine Halbwahrheit dem kritischen Betrachter zu entziehen.

Populisten aller Couleur bedienen sich dieser Techniken und sind im Zeitalter der Massenpsychose wahre Meister ihres Fachs. Würden wir mehr den Populisten auf den Zahn fühlen und nicht blind dem Herdentrieb folgen, könnten wir die Kräfte einer kreativen Opposition nutzen. Bei näherer Betrachtung gibt es jedoch gar keine wirkliche Opposition.
Banal ausgedrückt, eine Opposition setzt sich aus vielen Splittergruppen unterschiedlicher Ausrichtungen zusammen.
Manch hitzig geführte Debatten in den Talk Shows wirken mehr wie (höflich ausgedrückt) ein Lachkabinett, als einer kontrovers geführten Diskussion, in der das Wort des Einzelnen Gehör findet. Würden sich die Menschen im normalen Leben so verhalten, kämen zum Beispiel bei einem Autohersteller am Ende eines Fließbandes nur Schrottautos heraus. Kein Teil würde zum anderen passen.

Schlimm ist heute, dass die Lüge zur Wahrheit wird. Schlimmer jedoch ist, dass man nur die Lügen des anderen erkennt. Die Eigenen weiß man an jedem Tag, an jedem Ort vor sich selbst zu verstecken. Wir  die Wähler tragen eine ganz gewaltige Mitschuld am Versagen der Politiker. Welcher verantwortliche Politiker kann und darf sich ungestraft heute noch zur Wahrheit bekennen?

Viele mündige Bürger folgen lieber den (windigen) Versprechungen als den Mahnern, die eine nachhaltige Politik anstreben.

Wir Verbraucher sind die Hauptverantwortlichen, die eine tragfähige Politik in Frage stellen. Warum? Wir stellen uns nicht gern der Realität und sind nicht gewohnt in Zusammenhängen zu denken.

Das beste Beispiel ist der Umgang mit der Natur und Umwelt. Über dieses Thema wird noch gestritten, wenn die Welt untergeht.

Der letzte Mensch wird sich fragen: Was nur habe ich falsch gemacht?